Agilität im Betrieb

Meiner Meinung nach ein spannendes Themen, jedoch nicht weil DevOps und Continuous Delivery neue Ansätze sind: Befasst man sich mit den Grundlagen fällt auf, dass kurze Kommunikationswege, durchgängige Prozessketten und Automation schon best practice waren bevor dieser Begriff Popularität erlangte.

DevOps ist m.E. der nächste logische Schritt für alle die sich mit agilen Methoden nicht nur in der Software-Entwicklung befassen, denn welche Organisation kann die nach jedem Sprint “potentially shippable increments” effektiv ausliefern: Die herkömmliche, oft noch in Silos strukturiert und mit langwierigen weil sequentiellen weil manuellen Test-, Integrations- und Abnahme-Zyklen? Oder eine agile, kontinuierliche Delivery welche durch kurze Wege, definierte Qualitätsmerkmale, effektive Prozesse und einen hohen Automationsgrad in der Lage ist zu skalieren oder in kurzen Abständen auch mehrere Releases zu integrieren?

Die Antwort scheint naheliegend, der Weg dahin ist mitunter weiter: Container-Technologien und automatisiertes Testing sind sinnvolle Bausteine, bieten für sich alleine stehend aber nur begrenzten Mehrwert. Am Anfang einer DevOps-Initiative sollte m.E. immer eine systematische und durchaus kritische Betrachtung aller zugrundeliegenden Prozesse stehen. Ohne Transparenz, Integration und Harmonisierung aller betroffenen Abläufe werden neue Werkzeuge und Technologien nur Insellösungen sein an deren Schnittstellen Medienbrüche entstehen die worst case von Hand überwunden werden müssen – IT zu Fuß.

Nur eine transparente und harmonisierte Prozesslandschaft hat das Automationspotential welches durch eine (!) durchgängige und optimierte Tool-Chain gehoben werden kann. So wird höhere Qualität, Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Parallelität ermöglicht, aber zunächst sind wir im Thema Change Management unterwegs: Ohne die organisatorischen und kulturellen Grundlagen wird der Einsatz neuer Methoden und Tools nicht gelingen. Das bedeutet auch die der Entwicklung vor- und nachgelagerten Prozesse kritisch zu betrachten und zu fragen: Wie sinnvoll ist es im Wochentakt neue Features zu enwickeln wenn der Release-Kalender immer noch in Quartale oder Halbjahre eingeteilt ist?

Befasst man sich ernsthaft und kritisch mit der Aufbauorganisation und ihren etablierten Prozessen spricht wenig dagegen auch in anderen Bereichen agile Prinzipien anzuwenden. Evaluierung neuer Endgeräte und Technologien, Pilotierung und Rollout von Services sind nur einige Bereiche welche durch kürzere Iterationen und effektivere Rückkopplung zwischen Kunde und Delivery, Markt und Dienstleister profitieren können.

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